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Ich
war
hier
2018
zwölf
Wochen
Patientin.
Das
waren
ungelogen
die
schlimmsten
zwölf
Wochen
meines
Lebens.
Man
kommt
also
in
eine
längst
zusammengewachsene
Gruppe
rein
und
muss
sich
irgendwie
zurechtfinden.
Wenn
man
Glück
hat,
gibt
es
ein,
zwei
Leute,
die
sich
Zeit
für
die
Neuen
nehmen
und
diese
in
allen
Belangen
an
die
Hand
nehmen.
Das
Glück
hatte
ich
nicht.
Obwohl
wir
alle
(ca.
14
Leute)
mentale
Probleme
hatten,
hatte
niemand
Rücksicht
auf
den
anderen,
und
keiner
war
in
der
Lage,
sich
in
das
Gegenüber
hineinzuversetzen.
Die
Therapien
selber
waren
eher
unoriginell.
Wie
in
der
Schule
kriegt
man
Zettel
in
die
Hand
gedrückt,
soll
sich
in
kleinen
Gruppen
zusammenfinden
und
die
Aufgaben
abarbeiten,
die
dann
in
der
großen
Gruppe
besprochen
werden.
Zwei
der
Therapeuten
haben
sich
auch
wirklich
für
die
Antworten
interessiert
und
tiefer
nachgehakt.
Leider
habe
ich
die
Namen
vergessen,
aber
sie
waren
beide
dunkelhaarig,
jung
und
trugen
eine
Brille.
Eine
war
weiblich,
der
andere
männlich.
Mit
der
Zeit
kam
ich
mit
meinem
Therapeuten,
Herrn
Lange,
überhaupt
nicht
klar.
Zum
Einen,
weil
ich
mich
schwer
damit
tue,
mich
Männern
anzuvertrauen.
Andererseits,
weil
er
mir
in
unseren
Gesprächen
den
Eindruck
vermittelt
hat,
ich
sei
unsympathisch,
selber
schuld
dafür,
wie
ich
von
anderen
behandelt
werde,
und
dass
er
mich
nicht
sonderlich
leiden
mochte.
Ein
Therapeutenwechsel
war
nicht
möglich,
denn
neben
dem
inneren
Kampf,
irgendwie
in
der
Gruppe
"seinen"
Platz
zu
bekommen,
wird
man
auch
gezwungen,
mit
dem
Therapeuten
zurechtzukommen,
den
man
zugewiesen
bekommen
hat.
Das
war
mental
einfach
zu
viel
für
mich
und
ich
habe
keine
Einzelgespräche
mehr
mit
ihm
gehabt.
Nur
zur
Erinnerung,
wir
befinden
uns
hier
in
einer
Tagesklinik
und
der
Herr
ist
*Therapeut*.
Man
konnte
natürlich
mit
anderen
Therapeuten
sprechen,
aber
all
das
wurde
natürlich
an
den
eigentlich
zugewiesenen
Therapeuten
weitergesagt,
der
einen
dann
zur
Rede
stellt,
warum
man
denn
nicht
mit
ihm
darüber
spreche.
Es
gab
unzählige
Konflikte
zwischen
den
Patienten.
"Junge
Erwachsene"
stimmt
vielleicht
faktisch,
aber
von
der
Reife
her
befinden
wir
uns
eher
im
Bereich
6./7.
Klasse.
Es
wird
nicht
miteinander
geredet,
sondern
übereinander.
Man
wird
dann
in
Whatsapp-Gruppen
extrem
beleidigt
dafür,
dass
man
die
Mitpatienten
darauf
hinweist,
dass
im
Sommer
bei
über
30°C
Grillen
im
Stadtpark
verboten
ist
wegen
Brandgefahr.
(Es
ging
hier
um
Überlegungen,
was
die
Gruppe
denn
am
Mittwoch,
den
Ausflug-Tag,
machen
möchte)
Die
Küche
ist
das
elendige
Streitthema.
In
der
Gruppe,
die
kocht,
ziehen
sich
immer
dieselben
aus
der
Verantwortung,
Tische
zu
decken
und
die
Küche
für's
Kochen
zu
preppen,
während
die
anderen
einkaufen
sind.
Geschweige
denn
vom
Abwasch.
Die
Hälfte
der
Gruppe
zieht
sich
zurück
in
den
Pausenraum,
ein
Viertel
stopft
Schneidebretter
und
Pfannen
in
die
Spülmaschine
und
zwei
müssen
den
gesamten
Rest
per
Hand
abspülen
und
trocknen.
Und
da
alle
sich
nach
dem
Essen
aus
dem
Staub
gemacht
haben,
war
ich
natürlich
diejenige,
die
das
tun
durfte.
Und
selbst
wenn
ich
mal
sagte
"Nö,
das
könnt
ihr
auch
mal
machen"
wurde
ich
blöd
angeguckt.
Eben
reiner
Kindergarten
hier.
Es
kam
auch
nie
einer
auf
die
Idee,
in
den
Pausen
mal
in
die
Küche
zu
schauen
und
trockene
Dinge
wieder
zurückzuräumen.
Am
Ende
des
Tages
kam
immer
ein
Therapeut
vorbei,
um
nochmal
drauf
hinzuweisen.
Und
dann
ging
es
wieder
los.
"Ich
muss
ganz
dringend
meine
Bahn
erreichen,
könnt
ihr
das
machen?"
und
mit
dem
einen
verschwindet
die
ganze
Gruppe
und
es
bleibt
wieder
nur
einer
übrig.
Aber
kommen
wir
mal
zum
Guten.
Auch
wenn
der
Musiktherapeut
eigenartig
sein
kann,
hat
mir
die
Musiktherapie
am
meisten
Spaß
gemacht.
Es
war
komplett
anders
als
die
anderen
Therapiestunden
und
man
hat
immer
Abwechslung
gehabt.
Es
war
völlig
egal,
ob
man
ein
Instrument
gut
oder
gar
nicht
spielt.
Der
Therapeut
hat
sich
auch
stets
für
einen
interessiert
und
war
für
Vorschläge
offen.
So
haben
wir
in
meiner
letzten
Musiktherapiestunde
zusammen
gesungen,
auch
wenn
keiner
von
uns
singen
konnte.
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