5/5 Joe H. 6 months ago on Google
Im
Jahre
1995,
ich
hatte
gerade
mein
Abi
gemacht,
entdeckte
ich
Stuttgart,
als
ich
durch
einen
kurzen
Moment
der
Unachtsamkeit
vom
geteerten
Radweg
von
Ludwigsburg
nach
Böblingen
abkam.
Auf
der
Suche
nach
dem
Weg
zurück
in
die
Zivilisation
kam
ich
an
dieser
Brücke
vorbei
und
es
war
Liebe
auf
den
ersten
Blick!
Spontan
entschied
ich
mich
für
ein
Studium
des
Bauingenieurwesens
an
der
benachbarten
Universität,
sowohl
um
theoretisch
mehr
vom
Innersten
dieses
Kunstwerks
zu
verstehen,
als
auch
(um
nicht
zu
sagen:
hauptsächlich)
einen
Grund
zu
haben,
hier
mehrmals
täglich
vorbeizugehen
und
zu
wackeln.
Die
schönste
Zeit
meines
Lebens
war
die
als
Insasse
des
Studentenwohnheims
im
Allmandring.
Das
Unithekle
war
damals
noch
in
einer
Hütte
direkt
am
südlichen
Brückenkopf.
Kaum
wurden
des
Nachts
die
letzten
Suffköpfe
aus
dem
Thekle
geworfen,
ging
es
los!
50
Leute
auf
der
Brücke.
Auf
und
nieder,
immer
wieder.
Es
gab
nichts
Schöneres,
als
im
Bett
zu
liegen
und
dem
Ächzen
und
Stöhnen
der
Brücke
zuzuhören.
Lauter,
erregender
und
vor
allem
viel
ausdauernder
wie
das,
was
mein
Zimmernachbar
und
seine
beständig
wechselnden
Bekanntschaften
im
Bett
gemacht
haben.
Die
Semester
kamen
und
gingen,
mein
Studium
zog
sich
in
die
Länge,
ich
war
ja
mit
wackeln
beschäftigt.
Der
Prüfungsausschussvorsitzende
bezeichnete
mich
gar
als
Wackelkandidaten,
dabei
habe
ich
doch
gar
nicht
so
arg
viele
Härtefallanträge
und
keinen
einzigen
Wackelfallantrag
gestellt!
Letztendlich
habe
ich
es
dann
aber
doch
irgendwie
geschafft
und
wurde
von
Amts
wegen
exmatrikuliert
(Grund:
erfolgreicher
Abschluss
des
Studiums).
Vielen
Dank
auch!
Und
jetzt?
Notgedrungen
nahm
ich
einen
nicht
gerade
üppig
bezahlten
Job
an
der
benachbarten
Hochschule
für
Druck-
und
Mädchentechnik
an,
um
weiter
in
der
Nähe
meiner
geliebten
Wackelbrücke
sein
zu
können.
Von
meinem
ersten
Gehalt
habe
ich
mir
dann
ein
neues
Fahrrad
gekauft.
Natürlich
schwarz,
mit
weißen
Zierstreifen.
Lange
habe
ich
nach
einer
Bezugsquelle
für
Reifen
mit
rotem
Rand
gesucht,
so
dass
mein
Fahrrad
möglichst
ähnlich
aussehe
wie
das
auf
dem
runden
Blechschild
vor
der
Brücke,
das
auf
den
besonderen
Nervenkitzel
bei
der
Überfahrt
hinweist.
Die
erste
Überfahrt
war
tatsächlich
phänomenal.
Nicht
mal
Fliegen
ist
schöner.
Genau
genommen
bin
ich
geflogen
-
auf
die
Nase.
Aber
davon
ließ
ich
mich
natürlich
nicht
entmutigen
und
mit
etwas
Übung
gelangen
die
Überfahrten
in
immer
höherer
Geschwindigkeit.
Auch
heute
komme
ich
noch
täglich
und
wackle
stundenlang.
Vielen
lieben
Dank
an
den
mir
leider
unbekannten
Konstrukteur!
Dieses
Bauwerk
hat
mein
Leben
wie
kein
anderes
verändert!
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